Tagebuch einer Biene (2021)

Ein sehr eindrücklicher Film über Bienen, erzählt an einer Winter- und einer von ihr vom Ei an begleiteten Sommerbiene. Dieser Film besticht durch wunderschöne Makroaufnahmen aus dem Bienenstock, vom Flugloch (auch aus diesem nach draußen) sowie beeindruckenden computeranimierten Bildern.

Das das Bienenleben kein Zuckerschlecken ist, wird immer wieder klar. Mal werden die Honigvorräte knapp, mal greifen Hornissen an. Auch Regentropfen sind eine Gefahr für die Bienen, wie plakativ gezeigt wird.

Auch wenn die Alpenlandschaft sehr schön als Kulisse ist, gerade im Laufe des Jahres vom schneereichen Winter über den Frühlich zum Sommer, haben es unsere Bienen in Berlin doch insofern besser, als dass sie meist deutlich näher am Stock geügend Tracht finden.

Insgesamt ist dies ein sehr ergreifender und lehrreicher Film, auch für Imkernde, auch wenn nicht alle Details zu 100% korrekt sind. Beispielsweise wird im Film gesagt, dass Winterbienen vor dem Frühling nie draußen waren. Dabei sind sie es aber, die im Herbst sammeln sowie ab und an einen Reinigungsflug benötigen. Desweiteren kommen im Film nur Arbeiterinnen und Königinnen vor, Drohnen oder Hochzeitsflug werden nicht gezeigt oder erwähnt. Auch das eine Sommerbiene in ihrem doch recht kurzen Leben von 6-8 Wochen erst Weidenblüten anfliegt (also im Vorfrühling), mit ihren Schwestern schwärmt und Hornissenangriffe erlebt (wohl im Sommer-Herbst), ist meines Erachtens unwahrscheinlich.

Fazit: Ein wunderbarer Film für Imkernde und Bieneninteressierte inkl. ihrer Kinder, trotz ein paar inhaltlicher Freiheiten.

Eric Bullinger - 17.10.2021

© Brian McClatchy