Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax)

Die Asiatische Hornisse, auch Vespa velutina nigrithorax genannt, stammt ursprünglich aus Südostasien. Sie wurde vermutlich 2004 über Frachtsendungen nach Südfrankreich eingeschleppt und hat sich seither rasant in Europa ausgebreitet. Inzwischen ist sie in vielen Teilen Frankreichs, Spaniens, Italiens, Portugals sowie zunehmend in Deutschland nachgewiesen.

Verbreitung in Deutschland:
Seit dem ersten Nachweis 2014 in Baden-Württemberg hat sich die Art auch in Deutschland etabliert. Besonders betroffen sind der Südwesten (Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Saarland) sowie zunehmend Teile von Hessen, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Die weitere Ausbreitung erfolgt meist entlang von Flusstälern und durch den Klimawandel begünstigte Regionen.

Lebensweise:
Die Asiatische Hornisse baut große, meist frei hängende Nester, z. B. in Baumwipfeln, seltener auch an Gebäuden. Im Frühjahr gründet eine Königin das Volk, das im Spätsommer eine Größe von bis zu 6.000 Individuen erreichen kann. Anders als die heimische Hornisse ist Vespa velutina stark räuberisch gegenüber Honigbienen und anderen Insekten: Sie lauert gezielt vor Bienenstöcken, fängt Arbeiterinnen im Flug und schwächt so ganze Völker.

Völkergröße und Gefährdung:
Ein Volk umfasst in der Hochphase mehrere tausend Tiere. Ihre Präsenz gefährdet nicht nur Honigbienen und Wildbestäuber, sondern kann auch Auswirkungen auf Ökosysteme und die Imkerei haben. Für den Menschen ist sie bei üblichem Verhalten nicht gefährlicher als die Europäische Hornisse (Vespa crabro).

Meldepflicht:
In Deutschland gilt die Asiatische Hornisse als invasive gebietsfremde Art nach EU-Verordnung 1143/2014. Ihre Sichtung ist in vielen Bundesländern meldepflichtig – oft beim zuständigen Umweltamt, der Unteren Naturschutzbehörde oder über spezielle Online-Meldeportale (z. B. „Frelon asiatique“ oder Naturgucker.de).

Verbreitung in Deutschland:

  1. Baden-Württemberg & Rheinland-Pfalz

    • Erste Nachweise ab 2014 in Waghäusel (BW) und Büchelberg (RP) 

    • 2023 wurden ca. 2.000 Meldungen mit etwa 550 Nestfunden registriert. Die Dunkelziffer ist deutlich höher 

    • Der Schwerpunkt liegt entlang des Oberrheins, von Nordbaden bis Bodensee.

  2. Hessen & Saarland

    • Erste Sichtungen 2019 (z. B. Landkreis Bergstraße, Darmstadt-Dieburg) .

    • Saarland meldete 2023 über 246 Nester, davon 174 beseitigt.

  3. Nordrhein‑Westfalen

    • Meldungen nehmen rasant zu: 450 Sichtungen und 73 entfernte Nester bis Sept. 2024.

  4. Weitere Bundesländer

    • Einzel- und Nestnachweise in Hamburg (ab 2019, 2 Nester mit Peilsendern lokalisiert).

    • Einzelmeldungen aus Berlin, Niedersachsen, Bayern, Sachsen-Anhalt.

Karte:

Bildquelle: https://bienenkunde.uni-hohenheim.de/vespavelutina-verbreitung

Weiterführende Informationen: