Der Bienenschwarm
Ein ganz besonderes Naturschauspiel ist das Schwärmen der Bienen. Wenn es im Bienenstock zu eng wird und der Imker das nicht bemerkt, schwärmen die Bienen aus. Die alte Königin mit ihrem Anhang verlässt den Bau. Da es kaum noch Baumhöhlen oder freie Räume in Hauswänden gibt, finden die Bienen meistens keinen Unterschlupf. Während die Suchbienen nach einer passenden Bleibe Ausschau halten, hängt die Bienentraube an einem Ast und fliegt von Zeit zu Zeit weiter. Die Königin befindet sich meistens in der Mitte ihres Volkes.
Jeder Naturliebhaber sollte dann einschreiten und einen Imker zu Hilfe holen, um die Bienen zu retten.
Schwarmfänger aus unserem Verein
Täglich und ganztags sind folgende Imker erreichbar:
- Wolfgang Friedrichowitz: (030) 817 48 84 oder 0159 05 09 98 85,
- Eberhard Spohd: 0176 92 20 78 77, bevorzugt in Steglitz, Friedenau, Südgelände, Süd-Schöneberg oder Nord-Tempelhof
- Axel Kratzmann: 0177 22 64 934, bevorzugt Steglitz-Zehlendorf
Fangen des Schwarms
Der Imker fegt die Bienentraube in seinen Schwarmfangkasten. Um an die Bienen heranzukommen, dient häufig ein, an einer langen Stange befindliches Netz, ähnlich das eines Apfelpflückers oder eine Leiter. Manchmal sitzt der Schwarm in einem Busch und der Imker braucht nur die Äste zu schütteln und die Bienen fallen in seinen Schwarmfangkasten. Bei diesem Vorgang sind die Bienen sehr friedfertig, denn sie haben kein Brutnest oder Honigvorrat zu verteidigen. Wenn alle Bienen im Kasten sind, wird der Schwarm einem neuen Imker oder dem eigenen Bienenstand zugeordnet.
Wenn kein Imker den Bienenschwarm verfolgt, geht das Eigentum des Bienenschwarms an den Schwarmfänger über, sobald dieser das Volk in seinem Kasten hat.
Eine innovative Schwarmfangmethode
Eine einfache und schnelle Methode flüchtige Bienenschwärme wieder in die sichere Obhut eines Imkers zu bringen, hat sich Frau Ursula Gruber vom Imkerverein Steglitz in Berlin einfallen lassen. Sie verwendet die vieleicht schon in Imkerkreisen bekannte Technik des Einsaugens der Bienen mithilfe eines Staubsaugers, an den ein Auffangbehälter montiert wird. Der Zusatzbehälter zum Auffangen und Transportieren der Bienen, den Frau Gruber einsetzt, stammt aus dem Baumarkt und ist ein simpler Aschebehälter, der für ca. 30 Euro zu erwerben ist. Er sollte mit einer polsternden Auskleidung (z.B. luftgepolsterte Folie) versehen werden, damit die während des Einsaugens eventuell gegen die Wandung gesaugten Tiere keinen Schaden nehmen.
Selbstverständlich sollte der Staubsauger nur mit maximal halber Leistung betrieben werden. Anzuwenden ist diese Technik überall dort, wo die Ausreisser gut zu erreichen sind und auch sicher ist, dass die Chefin gemeinsam mit ihren Untertanen die Reise in die neue Unterkunft antritt. Bei einer umsichtigen und ruhigen Vorgehensweise vermeidet man auch grösstenteils das hektische Auseinander- und Umherfliegen der Hautflügler, was unnötige Wartezeiten vor Ort erspart.
Für weitere Auskünfte stehen gerne Frau Gruber (Tel.:030/8022057 oder 030/8023320) und der Ehrenvorsitzende des Vereins Herr Friedrichowitz (Tel.: 030/8174884) zur Verfügung.
Der Schwarm verbleibt im Volk
Schwarmverhinderung nach Demaree, Brutdistanzierung:
Die Hauptmasse der Brut wird in der Schwarmzeit von der Königin getrennt. Alle 14 Tage werden ca. 6 verdeckelte Brutwaben über das Absperrgitter in den Honigraum gehängt. Damit wird im Brutraum Platz geschaffen und die Königin kann ungehindert, ohne in Platznot zu geraten, weiter ihre Brutzellen anlegen. Das Volk wird auch stärker und trägt mehr Nektar ein.
Es ist sinnvoll, ein Flugloch (Bohrloch oder Bienenflucht) im Honigraum offen zu halten. Falls eine Königin schlüpft, kann sie zur Begattung ausfliegen. Es bildet sich ein vollwertiger Ableger, der entnommen und getrennt aufgestellt werden kann.